2018 wurde uns direkt vor Augen geführt, wie komplex die Abfallwirtschaft ist und dass eine vermeintlich gute Idee der Müllverwertung, mehr Schaden als Nutzen bringt. Was war passiert?
Der Kläranlage Schleswig wurden große Mengen von Speiseresten als Biomasse zugeführt. Sollte doch bei der Entsorgung der Reste unseres Überflusses ein Nutzen in Form einer Energiegewinnung in der Biogasanlage entstehen. Soweit so gut.
Nur waren den Speiseresten in einem nicht unerheblichen Masse sogenannte Fremdstoffe beigefügt. Genauer gesagt, es handelte sich um die Verpackung der übrig gebliebenen Lebensmittel, z.B. verschlossene Joghurt-Becher. Die angelieferte Masse wurde gehäckselt und der Gäranlage zugefügt. Die dabei entstandenen Kunststoffteilchen sollten später im weiteren Bearbeitungsprozess wieder herausgefiltert werden. Dies ging mächtig schief. Über einen längeren Zeitraum gelang so Mikroplastik in das besonders empfindliche Ökosystem der Schlei. Wegen der Langlebigkeit der Kunststoffteilchen wird trotz aller Reinigungsbemühungen vieler Helfer:innen vermutlich ein irreparabler Schaden für die Umwelt entstanden sein.
Mehr erfahren:
https://www.deutschlandfunk.de/verschmutzung-durch-klaeranlage-aufregung-um-plastikmuell-100.html
https://schleswig-holstein.nabu.de/news/2018/24614.html
https://www.bund-sh.de/meldungen/detail/news/umweltskandal-an-der-schlei-schluss-mit-plastik/