Header Wasserverbrauch

Wasserfontäne in Form großer Ringe auf einem Straßenplatz

Wasserverbrauch

Artikel Wasserverbrauch

Sind Sie ein Warmduscher?

Toilettenspülung mit Regenwasser
Wasser sparen in der Leuphana Universität Lüneburg | Holtgreve

Duschen statt Baden - schon lange wissen viele, dass sich damit viel Wasser und Energie zur Warmwasserbereitung sparen lässt. Gleichzeitig wird damit auch weniger CO2 emittiert. Befasst man sich aber mit dem in Deutschland üblichen Duschverhalten näher, eröffnen sich weitere Einsparpotentiale.

Noch vor 50 Jahren war ein eigenes Duschbad in jedem Haushalt keine Selbstverständlichkeit. Zinkwannen zur häuslichen Körperpflege waren auf dem Lande und in Arbeiterwohnungen durchaus noch üblich. Wegen des Aufwands wurde dasselbe Wasser dann schon mal von mehreren Personen hintereinander genutzt. Als Luxus gönnte man sich von Zeit zu Zeit den kostenpflichtigen Besuch einer öffentlichen Badeanstalt oder eines Volksbads.

Dies sind Zeiten, in die wir nicht zurückkehren wollen! Inzwischen sind auch die Altbauwohnungen aus der Gründerzeit in der Regel mit eigenen Bädern ausgestattet. Badeanstalten wurden aufgegeben oder haben sich zu Schwimmbädern gewandelt. Aus dem Volksbad in Flensburg ist zum Beispiel eine Kultureinrichtung geworden.

Doch wenn man die damalige Situation mit unser heutigen vergleicht, dann kann man sich fragen, wieso so viele Menschen für ihr persönliches Wohlbefinden das tägliche Duschen und Haare waschen benötigen? Früher wurden viel mehr körperliche Arbeiten verrichtet. Heute sitzen viele den gesamten Tag im Büro. Sportliche Trainingseinheiten werden selten jeden Tag in Angriff genommen. Wieso greifen nicht mehr Leute wie früher einen um den anderen Tag zum Waschlappen statt sich täglich unter die Dusche zu stellen? Nicht nur der Umwelt und dem Geldbeutel sondern auch unserer Haut würde es guttun.

Zahlreiche Inhaltsstoffe sind benannt, zum beispiel Aqua, Cyclomethicone, Phenyl Trimethicone, Prunus Armeniaca Kernel Oil, Panthenol, Hydrolyzed Keratin, Dimethiconol, Dimethicone, Polyquaternium-16, Lactic Acid, Chloride, Parfum, Butylphenyl und mehr
Beispiel für eine Inhaltsangabe eines Styling-Produkts | Holtgreve

Kunststoffe in Kosmetika und damit im Abwasser?

Neben der sofortigen Reduzierung von warmen Wasser, Shampoo, Rückständen im Abwasser und den dazugehörigen CO2-Emissionen, ergeben sich noch andere, nicht so offensichtliche Auswirkungen. Nach einer Gewöhnungsphase benötigen Haut und Haare weniger Pflegemittel. Denn beim täglichen Duschen trocknen diese stärken aus. Es würden damit insgesamt weniger Cremes und Gels ins Abwasser gespült werden. Sowieso sollten wir auf die Haut aufgetragene Mittel immer zunächst einziehen lassen, bevor wir mit Wasser in Berührung kommen. Dies gilt besonders für Sonnencremes am Strand. Gelangen diese dort sonst direkt in Seen, Flüsse und Meere ohne die Chance, dass eine Kläranlage die Inhaltsstoffe noch im aufwendigen Prozess abbauen bzw. soweit möglich herauslösen kann.

Empfehlenswert ist, die Bestandteile der regelmäßig verwendeten Seifen, Shampoos und Kosmetika zu hinterfragen. Flüssige Kunststoffe oder Mikroplastik verstecken sich in mehr Produkten als man meist denkt. Leider sind die auf der Verpackung genannten Stoffe selten geläufig. Eine Suche im Internet oder die Nutzung einer darauf spezialisierten App kann bei der Recherche helfen.

Genauso wie bei konzentrierten Waschmitteln wird nicht selten eine zu große Menge an Shampoo verwendet. Dadurch gelangen mehr belastende Stoffe ins Abwasser als nötig. Vielfach reicht ein Shampoo-Klecks im Umfang einer Haselnuss oder Mandel aus.

Kunststoffeinsatz für Wasserschläuche zur Begrenzung des Durchflusses
Wasserspareinsatz – Durchflussbegrenzer | Holtgreve

Wasserdurchfluss begrenzen

Der Wasserverbrauch beim Duschen hängt nicht nur von der Häufigkeit, sondern ebenso von der Duschdauer und dem Wasserdurchfluss ab. Wussten Sie, dass sich Duschköpfe nicht nur optisch unterscheiden? Die Auswahl an Brausen eines bekannten Herstellers reicht bezüglich der maximalen Durchflussmenge bei 3 bar Wasserdruck von 5,7 bis 18 l/min. Mit der Reduzierung der Wassermenge ist nicht zwangsläufig ein vermindertes Duschvergnügen verbunden. Um Wasser und Energie beim Duschen zu sparen, müssen Sie keinen neuen Duschkopf kaufen. Zunächst könnten Sie es mit dem Einsetzen eines Durchflussbegrenzers probieren. Dies ist kostengünstiger und nachhaltiger. Sollten Sie nicht wissen, ob Sie schon eine wassersparende Brause haben, ermitteln Sie es doch einfach mit Stoppuhr und Eimer. Danach könnten Sie durch Steuerung des Wasserhahns testen, wie sich die Wasserstrahlen verhalten, wenn entsprechend weniger Wasser durchfließt. Dann erhalten Sie einen Eindruck über die Wirkung eines Wasserspareinsatzes, den es im Fachhandel und teilweise in Baumärkten für wenige Euro zu kaufen gibt.

Wohnmobil auf einem Wiesenstellplatz ohne Strom- und Wasseranschluss
autark stehendes Wohnmobil in Emmelsbüll-Horsbüll | Holtgreve

Einfache Energie- und Wassersparmöglichkeiten

Wohnmobilisten können uns zeigen, wie wenig Wasser eigentlich pro Tag nur benötigt wird. Je nach Dusch- und Abwaschgewohnheiten (Ersteres jeden Tag? Letzteres nach jeder Mahlzeit?) kann man mit dem 120 Liter Frischwassertank 3-5 Tage auskommen, wenn man sparsam haushaltet. Dafür ist es nicht nötig, die sanitären Einrichtungen und Abwaschbecken von Campingplätzen zu nutzen. Dies Beispiel lässt sich natürlich nicht auf Wohnungen und Häuser übertragen. Schließlich ist eine gewisse Wassermenge von Nöten, um die erforderliche Spülung der Kanalisation sicherzustellen. Ansonsten treten zu leicht Verstopfungen durch die mitgeführten Feststoffe auf. Aber ein paar der im Wohnmobil erforderlichen Maßnahmen zum Energie- und Wassersparen lassen sich gut in den Alltag übernehmen:

  • Während des Einseifens die Dusche abstellen.

  • Nicht bei fließenden Wasser die Zähne putzen.

  • Die Mischbatterie bzw. den Wasserhahn nicht auf der Mittelstellung öffnen, wenn man nur ein bisschen Wasser benötigt. Bevor durch die Leitungen warmes Wasser aus dem Warmwasserboiler ankommt, benötigt man keines mehr. In diesen Fällen gleich die Einstellung für Kaltwasser wählen.

  • Besser im Becken von Hand Geschirr abwaschen statt unter andauernd fließenden Wasser. Das Wasser in einem Gefäß so lange auffangen bis dafür warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Das kalte kann man später zum Nachspülen des Beckens oder Blumen gießen verwenden. Gut gefüllte, moderne Geschirrspüler benötigen meist weniger Energie als ein Abwaschen von Hand.

  • Auch beim Abgießen von Nudeln kann man die Flüssigkeit auffangen. Schützt man damit den Abfluss vor dem kochend heißen Wasser. Anschließend in den leeren Soßentopf gegossen, lässt sich dieser nach dem Essen leichter reinigen.

  • Muss Wasser zunächst im Warmwasserboiler erhitzt werden (z.B. im Wohnmobil), spart man erheblich Energie, wenn man die Körperhygiene und ein tägliches Abwaschen in dieselbe Tageszeit legt. Dann muss man außerhalb der Heizperiode nur einmal am Tag den Boiler für eine überschaubare Zeit laufen lassen.

Asset-Herausgeber

Text Wasserverbrauch

Die Einsparung des Wasserverbrauchs

Wirkt in mehrfacher Hinsicht nachhaltig:

 Ziel 6 – Sauberes Wasser

Sauberes Wasser ist weltweit keine Selbstverständlichkeit. Je weniger Wasser in einer Region zur Verfügung steht, um so größer wird das Risiko, dass Menschen jede greifbare Flüssigkeit trinken. Das begrenzt verfügbare Wasser könnte Krankheitskeime enthalten. Wird auf Wasser aus Flaschen zurückgegriffen, steigt die CO2-Emission sowie der Plastikverbrauch mit all seinen Folgen.

 Ziel 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

Zur Bereitstellung von Leitungswasser sowie bei der Abwasserbehandlung im Klärwerk wird viel Strom u.a. für Pumpen benötigt. Die Einsparung von Wasser führt zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen.

 Ziel 15 – Leben an Land

Wenn sehr viel Leitungswasser verbraucht wird, kann es in einer Region zur vorübergehenden oder dauerhaften Wasserknappheit kommen. Der Grundwasserspiegel bzw. der Pegel von Wasserreservoirs könnte erheblich absinken, so dass für die Pflanzen- und Tierwelt lebensbedrohliche Veränderungen eintreten.