In Deutschland hört man immer wieder, wir wären Weltmeister bei der Mülltrennung. Nur was nützt die beste Abfallwirtschaft, wenn auch dabei neue CO2-Emissionen entstehen. Vorrangiges Ziel muss daher Müllvermeidung durch Änderung unseres Einkaufsverhaltens, Urban Gardening, längere Nutzungsdauer, Teilen und Weitergeben sein. Selbst das viel beworbene Recycling von Kunststoffen verschweigt den dabei erneut erforderlichen Energie- und Wassereinsatz sowie die weiteren CO2-Emissionen.
Was auf den ersten Blick so schön aussieht, entpuppt sich beim näheren Hinsehen als von Müll belastet. So sind die roten Felsen von Helgoland übersät mit Resten von Fischernetzen aus Kunststoff. Man fragt sich, wieso die Vögel mitten in der Nordsee eine solche Menge an nicht natürlichen Nistmaterial finden konnten.
Deutsche Urlaubsstrände werden zwar mit Hilfe der Kurtaxe regelmäßig von Unrat befreit. Jedoch muss dieses Gemisch aus Seegras und angeschwemmten Müll zumeist als Sondermüll verbrannt werden. An den einsamen Küstenstreifen rund um die Ostsee kann man dagegen sehen, wie viel Zivilisationsmüll dort regelmäßig anlandet. Nicht nur am 3. Samstag im September, den weltweiten Clean-up-day, ist es wichtig Fundstücke aufzusammeln.